Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Freitag, 24. April 2015

Im Mai 2011...


... wurden wir zu Wiederholungstätern und fuhren wieder durch Frankreich, über die Pyrenäen durch Navarra, bis Burgos. Unterwegs besuchten wir einige wenige Orte aus dem Vorjahr noch ein mal und andere, die wir nämlich 2010 auslassen mussten zum ersten mal.


Bei Burgos verließen wir erst mal wieder die Jakobswege und machten das cantabrische Bergland unsicher, bevor wir uns an der Küste entlang schlängelten und durchs Baskenland und Frankreich wieder nach Hause fuhren. Knapp 4000 km waren es dieses Mal - aber das wird eine andere Geschichte bzw. ein anderer Blog (der im Mai 2015 dann endlich auch fertig wurde).


aber es steht jetzt schon fest:


Nordspanien wird uns wiedersehen!!!


Irgendwann :)

Weitere Spätfolgen

Ich habe nun ernsthaft begonnen Spanisch zu lernen.

Mein Englisch ist eigentlich ganz gut und ein paar Brocken französisch hab' ich auch drauf. Was in diesem Urlaub fehlte, das war wenigsten soviel Spanisch zu können, um über die wichtigsten Dinge des alltäglichen Touristendaseins sprechen zu können.

Weil wir vorhaben Spanien noch mindestens einen Besuch abzustatten, aber auch weil mir die Sprache gefällt, drücke ich also nun wieder die Schulbank in einem Volkshochschulkurs.

Sept. 2010

***

Inzwischen bin ich mehrfach darauf angesprochen worden, über diese Reise einen Vortrag zu halten. Bisher habe ich immer abgelehnt, weil ich erstens vollzeitberufstätig bin und zweitens noch andere, zeitintensive Hobbies habe. Dazu kommt noch ein ziemlich hoher Anspruch an mich selbst.

Okt. 2010


Danach ...

... ist vielleicht Davor :D  

Die Reise kostete uns am Ende 4 Monate Vorbereitungszeit, Ausgaben fürs Equipment (Regenklamotten, Tasche, Reifen...) und etwa 2800€ für Benzin, Maut, Übernachtungen, Eintritte, Souvenirs und Verpflegung.

Leider musste hinterher auch eine kleinere Reparatur sein, weil an der Scrambler eine Speiche gebrochen war.

Die Umstellung auf unser fürchterliches Klima in der Rheinebene dauerte übrigens für mich bis zum Beginn der nächsten Woche, also volle drei Tage und weil es dann bei uns so richtig heiß wurde, stand ich auch noch die komplette anschließende Woche neben den Schuhen.

Kurz nach so einer langen Reise, hat man natürlich die Nase erst mal voll vom Motorrad fahren. Aber schon nach kurzer Zeit dachten wir darüber nach, wann wir wieder nach Spanien fahren und wie wir am Besten den Weg durch Frankreich hinter uns bringen könnten.

Motorräder auf einen Hänger? Mit dem Zug ? ... Keine Ahnung.

Auf jeden Fall war Frankreich schön, aber Spanien war schöner.

Das mag an den Menschen gelegen haben, am durchweg sehr angenehmen Klima, den guten Straßen, den schönen Strecken, dem leckeren Essen...

Angenehmer war in Spanien auch der Tagesrhythmus, mit dem späteren Essen, der Tankservice vielerorts und die relativ günstigen Preise.

Vielleicht lag es auch schlicht daran, dass wir uns für Spanien mehr Zeit genommen haben und die meiste Zeit abseits der Hauptverkehrsadern unterwegs waren.

Auf jeden Fall aber gibt es in Nordspanien noch jede Menge an Sehenswürdigkeiten, die wir nicht gesehen haben. Es gibt diese großartige Bergwelt der Pyrenäen und unglaublich schöne Landschaften. Dazu noch das Meer, das nie in weite Ferne rückt und jede Menge Geschichte und Geschichten, die schon in der Steinzeit beginnen.

Nordspanien wäre für uns auf jeden Fall noch mehrere Reisen wert. 

Tag 16 bis 18 - Heimfahrt - Reisebericht 34

Wir fuhren also bis in den späten Nachmittag hinein, schätzten ab, wie weit wir bequem noch kommen würden und schauten auf unserer Adressenliste, was als Übernachtungsort in Frage kommen würde.

Auf diese Weise landeten wir am Abend des 1.6. im Hotel "Les Cordeliers", in Casteljaloux.

Das Hotel machte den Eindruck eines Familienbetriebes. Es war sauber, etwas bieder, hat eine Garage und einen eigenen Parkplatz hinter dem Haus. Da es direkt an der Route nationale liegt, ist es zudem noch leicht zu finden.

Fotos durch Anklicken vergrößern



Wir hatten uns inzwischen ganz an die spanischen Gepflogenheiten gewöhnt und waren entsprechend überrascht, zu hören, dass das Restaurant des Hotels nur bis 22.00 geöffnet sei. Viel Zeit blieb uns also nicht, wenn wir noch in Ruhe essen wollten.

Im Restaurant erwartete uns die nächste, typisch französische Eigenart. Statt wie in Spanien, wo es alternativ zu einem Gericht die halben und kleinen Portionen gibt, hatten wir hier die Wahl, zwischen ziemlich teurem Essen und einem, im Vergleich dazu, preiswerten Menü. Zum Glück sprach der Ober ein paar Worte englisch und übersetzte, was unklar war.

Wir entschieden uns für das Menü, dessen Komponenten man auswählen konnte. Serviert bekamen wir, ein wirklich sehr gutes und zudem noch kreativ angerichtetes Essen in drei Gängen.

Vielleicht hat sich das Hotel durch sein gutes Essen einen Namen gemacht, jedenfalls war das Restaurant bis auf den letzten Platz besetzt.
vor dem Fenster Parkplätze und Geschäfte
Am nächsten Morgen gab es im gemütlichen Frühstücksraum ein ausführliches Frühstück.

Wir bezahlten für die Übernachtung 50€, "Kurtaxe" 1,26, Frühstück 16€, Abendessen 32€ und für die Garage 9€, insgesamt 108,26 €.

***

Nach der Gascogne, durchquerten wir wieder das Perigord.

So langsam gingen uns die Routes Nationales auf den Geist und als wir eine Rast einlegen wollten, bogen wir von der Straße ab und befanden uns gleich darauf in ländlicher Idylle.

Das was wir schon öfter festgestellt hatten, bestätigte sich erneut: Entlang der Routes nationales hat man sich auf das Publikum, bestehend aus Touristen, Fernfahrern und Geschäftsreisenden eingestellt. Es gibt Tankstellen, Imbisse, billige Unterkünfte usw. 
Das wirklich schöne Frankreich jedoch liegt abseits der vielbefahrenen Straßen.

































Der Hahn musste sein :)





























An diesem Tag kamen wir bis Issoudun, einer Kleinstadt in der Nähe von Bourges.


Dort übernachteten wir in dem geschichtsträchtigen Hotel "Les trois rois".

Bei den drei Königen, die hier ein Stelldichein vor dem Kreuzzug ins heilige Land gehabt haben sollen, handelt es sich um Friedrich Barbarossa, Richard Löwenherz und Philipp II. Auguste.

Das Hotel liegt in einer Einbahnstraße, was wieder einmal die Anfahrt etwas komplizierte. Wir konnten die Motorräder in einer fürchterlich stinkenden Remise im Hinterhof abstellen. Unsere Übernachtung regelten wir etwas mühevoll in englisch-französischem Kauderwelsch.

In dem Haus, das wirklich ein älteres Semester sein muss, bemüht man sich um ein gediegenes Ambiente, das der Geschichte des Hauses Rechnung tragen soll. Was herauskommt ist dieser plüschige, bröckelnde Charme, den man auch als typisch französisch bezeichnen könnte.

(wie ich inzwischen festgestellt habe, hat sich in dem Hotel in Sachen Komfort scheinbar einiges getan/April 2015)

















Möbel wie aus dem Antiquitätenladen, waren in dem großen Zimmer kombiniert mit ein paar modernen Accessoires, Vorhänge und Tagesdecke waren aus schwerem Samt. Und alles, aber auch alles war mehr oder weniger Lila. Vielleicht hatte man ja königlichen Purpur im Sinn gehabt.

Die Speisekarte des Restaurants klärte uns über das gehobene Preisniveau des Hauses auf und wir beschlossen, lieber irgendwo anders essen zu gehen. Der Döner-Kebab-Laden gegenüber war nicht ganz unser Geschmack. Aber nicht weit vom Hotel entfernt, fanden wir eine Pizzeria, wo wir gut und wesentlich preiswerter zu Abend aßen.

Frühstückszimmer




























Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war wieder sehr reichhaltig und wir waren mit unserem Aufenthalt in Issoudun bis dahin einigermaßen zufrieden. Kurz bevor wir abreisten versagte jedoch die Watermatic der Toilette. Diese Technik lässt zuerst Wasser in die Kloschüssel, um es dann mit lautem Geräusch abzusaugen.

Die Funktionsstörung führte dazu, dass sobald abgesaugt wurde, eine ziemlich ekelhafte Brühe aus der Dusche wieder heraus kam und nicht mehr ablief.

Ich war heilfroh, dass dies erst morgens passierte.

Für unseren Aufenthalt im "Trois Rois" bezahlten wir 65€ für die Übernachtung und 17€ für das Frühstück, also 82€.

Tür zum Restaurant des Hotels




























Hinter Issoudun ging es genauso weiter, wie vorher: kerzengerade Straßen die durch leichte Hügel führten.

Die Umfahrung von Bourges war wieder ziemlich stressig, wegen der extrem vielen Kreisel.

Über Charité-sur-Loire und Auxerre fuhren wir nach Troyes. Unterwegs machten wir nun auch Bekanntschaft mit den Tankstellen, die beim Bezahlen mit der Karte direkt an der Zapfsäule, mit dem Kunden sprechen :D

Einmal funktionierte das Ganze. Beim zweiten Mal wurden unsere Karten einfach nicht akzeptiert. Zum Glück passierte dies während der normalen Ladenöffnungszeiten und das Häuschen zum Bezahlen war besetzt.

Mittagspause

Der Himmel war fast wolkenlos und es war relativ wenig Verkehr. Es lief alles wie am Schnürchen und wir waren sowieso schon vorher viel weiter gekommen, als ich im Voraus angenommen hatte.

Mein Mann meinte: Wenn wir hinter Metz sind, sind wir fast zu Hause und wir würden uns eine Übernachtung sparen - so weit die Theorie.

Um dies auch in die Tat umzusetzen fuhren wir bei Troyes auf die Autobahn. Wir hatten nun auch beide die Nase voll von den Landstraßen, die doch ziemlich viel Energie kosten mit den vielen Ortsdurchfahrten, Ampeln und vor allen Dingen den Kreiseln.

Ein weiterer Grund war, dass wir an diesem Tag ein paar unangenehme Situationen mit Autofahrern hatten, die für uns hätten schlecht ausgehen können. Wir hatten also nicht nur vom Landstraßenmarathon genug, sondern auch von französischen Verkehrsrowdies.

Dies war nun auch der Zeitpunkt, an dem wir mal wieder die Fahrzeuge tauschten.

Es war nun erstaunlich, wie schnell die Entfernung bis nach Hause dahinschmolz.

Bei Einbruch der Dunkelheit befanden wir uns dann an der Grenze. Wir fühlten uns noch fit genug, auch den Rest zu fahren.

Leider hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir in eine regelrechte Karawane aus LKWs geraten würden. Die Brummis hatten überall vor der Grenze darauf gewartet, dass das Feiertagsfahrverbot endete und setzten sich nun alle auf einmal in Bewegung. Natürlich gab es Elefantenrennen und das ständige Fahren neben den LKWs nervte. Das erfordert ja schon erhöhte Aufmerksamkeit und nach 10 Stunden fahren, hat man die einfach nicht mehr so locker.

Dazu kam der, für uns nun, ungewohnt dichte und schnell fahrende Verkehr in Deutschland, sowie schattige Temperaturen im Pfälzerwald.

Auf einmal war bei mir Ende mit Energie und wie in den Bergen bei O Cebreiro, hatte ich auch hier das Gefühl, dass die Scrambler mit mir fuhr und nicht umgekehrt. Im Gegensatz zu der Situation in Spanien ging es aber hier nicht nur um 20 km, die man im Großen und Ganzen ohne auf andere Verkehrsteilnehmer zu stoßen, hinter sich bringen musste.

Konkret fuhren wir bis zu einer Raststätte, wo ich mit der Abfahrt schon so überfordert war, dass ich bei Tempo 50 fast vom Moped fiel. Der Kreislauf war völlig im Keller und ich wärmte mich dann auch erst mal auf der Toilette auf. Mein Mann bot mir an, mich nach Hause zu fahren, während das Gepäck und der Scrambler hier bleiben sollten. Auf keinen Fall! - war meine Antwort.

Also brachten wir die letzten Kilometer auch noch, allerdings mit Hängen und Würgen, hinter uns.

An dieser Stelle ein Danke an die Schutzengel, die uns begleitet haben.

Es gab, wie immer beim Motorrad fahren, genug Situationen, die böse hätten enden können. Darüber darf man beim Fahren aber nicht lange nachdenken, sonst wird man unsicher und es passiert erst recht was.

Dass wir den letzten Abschnitt bis zu Ende gefahren sind, lag am falschen Einschätzen der Situation und dem überschätzen der eigenen Fähigkeiten.

Das nächste Mal werden wir dann hoffentlich wirklich schlauer sein und übernachten, wenn es nötig ist, auch wenn es nur noch "ein kurzes Stück" bis nach Hause ist!

Als wir zu Hause ankamen, waren wir 5120 km gefahren.



Tag 16 - Das Beste zum Schluss - Reisebericht 33

Nachdem wir bis zu unserem letzten Tag in Spanien so unglaublich viel gesehen hatten, was wirklich mit Highlight betitelt werden kann, war klar, dass unser letztes Ziel es schwer haben würde, uns zu beeindrucken.

San Juan de la Pena gelang das allerdings spielend!

Für unseren letzten Ausflug in Spanien fuhren wir vom Hotel Charlé wieder nach Jaca und von dort aus noch einmal ein gutes Stück entlang dem aragonesischen Jakobsweg zurück, Richtung Pamplona. Von der Hauptstraße geht es dann gut beschildert, zunächst durch Santa Cruz de la Seros und dann eine schmale Straße hinauf zum Felsenkloster. Unterwegs bieten sich immer wieder atemberaubend schöne Ausblicke ins Tal hinunter, auf die Felswände in nächster Nähe und die, noch schneebedeckten, Gipfel der Pyrenäen.

Nach etlichen Kurven und Kehren hat man es vom tiefer gelegenen Santa Cruz in die Höhe und dann an der Felswand entlang, bis zu einem kleinen Parkplatz geschafft. Dort wollte ein junger Mann von uns wissen, ob wir nur das alte oder auch das neue Kloster besuchen wollten.

Weil wir uns nur Zeit für das alte Kloster nehmen wollten, sollten wir die Motorräder gleich an Ort und Stelle lassen. Es war eine der wenigen Gelegenheiten, wo wir sie, vollbepackt, guten Gewissens für längere Zeit aus den Augen lassen konnten.

Blick durch die Baumkronen am Straßenrand

Ein kurzer Fußmarsch und schon kam das unglaubliche Ensemble von San Juan de la Pena in Sicht.

Unter einer senkrecht abfallenden, rötlich gesprenkelten Felswand ducken sich mehrere Klostergebäude unter den Überhang.








































rechts Ruinen von weiteren Gebäuden des Klosterkomplexes































Wir bezahlten an einem Kassenhäuschen 6€ pro Nase. Dafür hätten wir später auch noch die Kirche in Santa Cruz besichtigen können.

Als erstes betritt man dann auf seiner Besichtigungstour den Schlafsaal der Mönche. Die Rückwand besteht aus der Felswand. Als wir das Kloster besichtigten, war es draußen schon ziemlich warm. Drinnen jedoch sehr kühl. Einen Kamin sucht man hier vergebens und ich könnte mir denken, dass das Leben hier, besonders in der kalten Jahreszeit ziemlich hart war.


Blick zum heutigen Eingang
















Die Mönche hatten jedoch fließendes Wasser hier. In einer Mauer gibt es es ein schmales Fenster und dahinter rinnt Wasser über den Fels.

Einige Schritte weiter betritt man die untere bzw. niedere Kirche, die den Kern des Klosters darstellte. Sie wurde nach der Rückeroberung des Gebietes von den Arabern, 920 gegründet.

Im Boden eingelassen sind Gräber von Äbten.



































Steigt man die Treppen am Eingang des Schlafsaals hinauf, kommt man in einen Hof, dessen Wand mit zahlreichen Wappen verziert ist. Hinter jedem Wappen befindet sich das Grab eines Adligen.

Auch der erste König von Aragon, Ramiro I. liegt hier begraben und weil San Juan de la Pena nun Königsgruft war, überließen die Reichen jener Zeit, dem Kloster beträchtliches Vermögen und Besitzungen, um auch hier begraben zu werden.

In einigen kleineren Räumen befindet sich eine Ausstellung zum Leben im Mittelalter und speziell im Kloster.

In einem der Räume kann man sich noch den Brotbackofen ansehen. Die Decke des Raumes besteht aus rußgeschwärztem Fels.



Die obere/hohe Kirche stammt aus dem Jahr 1094 und ist San Juan (Johannes dem Täufer) geweiht. Sie steht über der niederen Kirche.

Der Fels dient auch hier als Decke.



Und hier befindet sich auch die Replik einer der heiligsten Reliquien der Christenheit. Es handelt sich um ein Gefäß, von dem man im Mittelalter annahm, dass es das Blut des gekreuzigten Jesus aufgefangen hat. Es soll aber auch der selbe Becher sein, den Jesus beim letzten Abendmahl benutzte.

Um diesen Becher (hier der sogen. Santo Cáliz) aus Halbedelstein, der auf einer Halterung befestigt ist, ranken sich Sagen und Legenden. Unter anderem ist er Teil der Artussage und des Parzival. Er war bestimmt Ziel zahlreicher, entbehrungsreicher Wallfahrten, aber auch begehrenswert und deshalb hart umkämpft.

Auf der Flucht vor den Arabern, wanderte das heilige Gefäß durch verschiedene, in unzugänglichen Tälern in den Pyrenäen versteckte, Klöster.

Auch das damals bestimmt nur schwer zu erreichende San Juan de la Pena war Aufbewahrungsort des Grals und könnte auch die Gralsburg gewesen sein. Vieles spricht dafür, dass sich hier Dinge ereigneten, die dann Eingang in die Legenden um den Gral gefunden haben.

Auch die Templer, die ja auch manchmal als Gralshüter bezeichnet werden, passen dann ins Bild. König Alfonso vererbte ihnen immerhin einen Drittel seines gesamten Besitzes und vielleicht auch den Gral?

Ausführlich zum Gral in San Juan und in diesem Zusammenhang über die Johannesrittern, die Templer...



Seitlich kann man in eine Königsgruft aus dem 18. Jhrdt. sehen.

Verlässt man die Kirche, tritt man auf eine "Terasse" hinaus, die wiederum Zugang zu zwei Kapellen und dem Kreuzgang gewährt, dem eigentlichen Schatz des Klosters.





Er war scheinbar freistehend und trug kein Dach. Der Felsen als Decke schien auch hier zu genügen. Allerdings wird vermutet, dass die Mauer zur heutigen Straße, mit entsprechenden Fenstern versehen, vielleicht bis zur Felsendecke hinaufreichte.

In den Kapitellen des Kreuzganges (12. und 13.Jhrdt.) kann man sich die Genesis und wichtige Stationen aus dem Leben Jesu ansehen. Die Skulpturen sind besonders ausdrucksstark, aber auch in ihrem ganz eigenen Stil, einfach schön!

Jesus verzeiht der Ehebrecherin



Abendmahl



Im Hintergrund sammelt sich das Wasser, das hier aus dem Felsen austritt in einem Becken.



Das Kloster verlor ab dem 12. Jhrdt. langsam an Bedeutung. Im 17. Jhrdt. wurde es aus verschiedenen Gründen, nach einem verheerenden Brand aufgegeben.

Einige Kilometer weiter findet man dann an der Stelle, wo das neue Kloster stand, einen Neubau. Er beherbergt moderne Dokumentationszentren zum Klosterleben vor Ort und zum Königreich Aragon.

Eigentlich sollte man beide Klöster besuchen. Die Homepage macht jedenfalls Lust darauf.

In der Rückschau ist mir San Juan de la Pena jedenfalls als einer der Orte an den Jakobswegen in Erinnerung, die mich mit ihrer ganz eigenen Magie und hier mit ihrer erhabenen Stille gefangen nahmen und noch lange Zeit nachwirkten.

Getoppt wurde San Juan de la Pena dann nur noch von der Bergwelt der Pyrenäen.

Aussicht von einem Aussichtspunkt auf der Rückfahrt


Blick auf die Straße die von Santa Cruz de la Seros herauf führt
Vorbei an Jaca und dem Hotel Charlé ging es nun endgültig, entlang dem aragonesischen Jakobsweg, Richtung Frankreich.

Weil wir eine ausreichende Portion an Kurven schon zum Kloster hinauf (und wieder hinunter) gehabt hatten, fuhren wir nicht hinauf, in die Wintersportorte um den Somportpass, sondern nutzten den über 8 km langen Tunnel. Die Fahrt durch den Berg, glich einem Aufenthalt im Kühlschrank.



französische Seite - ein Blick zurück
die Pyrenäen auf französisch :)







Die Straße, die nun aus den Pyrenäen heraus führt hatte dann doch noch einiges an Kurvengeschlängel parat. Allerdings kamen wir flott voran und dann hieß es nur noch heimwärts und Kilometer machen.