Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Die sieben Särge von Suso - die Kinder Lara

In der spanischen Literatur existiert ein Epos, das eine Familienfehde zwischen spanischen Adligen erzählt. Da der Maurenherrscher Almansor darin eine tragende Rolle spielt (978 - 1002 Herrscher in Spanien über das kalifat Córdoba) und auch andere spanische Persönlichkeiten die darin vorkommen, belegt sind, kann man die Begebenheiten, um die es sich dreht, vor das Jahr 1000 datieren.

Das Epos wurde durch Jahrhunderte hindurch verändert, ausgeschmückt usw. und liegt inzwischen in mehreren Versionen vor.

Zum Beitrag Tag 6 - in der Rioja (inkl. Kloster Suso)

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Gonzalo Gustios und Sancha Velasquez hatten sieben Söhne, die alle an einem Tag von Garcia Fernandez zum Ritter geschlagen wurden.

Sanchas Bruder, Ruy (Rodrigo) Velasquez, der Onkel der Sieben, heiratete die edle Dona Lambra.

Schon vor der Hochzeit hatte es zwischen den Sieben und der Familie von Dona Lambra, Auseinandersetzungen gegeben.

Bei der Hochzeit trafen nun die Familien aufeinander und es kam zu Streitigkeiten, die mühsam beschwichtigt wurden.

Dona Lambra fühlte sich kurz darauf, von Gonzalo, ihrem Schwager, beleidigt, der sich vor ihr in Unterwäsche hatte sehen lassen. Selbst das Angebot der Sieben, sie zu eskortieren versöhnte sie nicht. Rachsüchtig, wie sie war beleidigte sie nun ihrerseits die sieben Brüder indem sie einen Diener hieß, eine blutgefüllte Gurke/Melone unter sie zu werfen, was wohl damals als höchste Beleidigung galt ( und wohl auch die Kleidung verdarb).

Der Diener wurde zu Dona Lambras Füßen von den Sieben erschlagen, worauf diese sich bei ihrem Mann, Ruy, beklagte, der einen Plan ausheckte, um alle seine sieben Neffen mit samt seinem Schwager zu beseitigen.

Unter einem Vorwand schickte er den Vater der Sieben mit einem arabisch verfassten Brief zu Almansor. Darin stand, der Überbringer und dessen Söhne, seien die größten Feinde de Kalifats. Ruy bat auch um eine Anweisung, wie man die Söhne beseitigen sollte. Der Kalif ließ Gonzales Gustios jedoch lediglich einkerkern.

Die sieben Brüder wurden indessen mit einer kleinen Schar von 200 Mann gegen die Muslime geschickt und vorher von Ruy an deren Feldherren verraten. Ihr Lehrer, Nuno, witterte den Verrat und warnte die Brüder, die jedoch ihre Tapferkeit beweisen wollten. Als Nuno die Aussichtslosigkeit seiner Warnungen erkannte, spricht er von guten Vorzeichen, um sie zu ermutigen und kämpfte in der ersten Reihe. Sie gerieten in einen Hinterhalt. Nuno fiel als einer der Ersten und die kleine Schar wurde aufgerieben. Die Sieben wurden am Ende geköpft.

Die Köpfe schickte man als Geschenk dem Kalifen, der den gefangenen Vater fragte, ob er diese Edelleute kenne. Der Vater war entsprechend schockiert und der Kalif hatte Mitleid mit dem Schicksal des Gefangenen und ließ ihn frei.

Indessen hat Gonzales Gustios mit der Schwester Almansors einen Sohn gezeugt, der bis zum 14. Lebensjahr bei dem Kalifen ausgebildet wurde und dann von Sancha, der Mutter der geköpften Söhne, als Sohn angenommen wurde.

Mudarra rächte seine sieben Halbbrüder später. Dona Lambra wurde gesteinigt und verbrannt.

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Im Kloster Suso, stehen der Sarg des Lehrers Nuno und die Särge der Geköpften.

Da jedoch die "Kinder des Geschlechts Lara", bzw. die Überreste, auch andernorts gefunden wurden, entspricht diese Zuordnung evtl. nicht der Wahrheit ... aber, man weiß es scheinbar nicht mit Sicherheit.

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