Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Exkurs: El Cid - der spanische Nationalheld

Bislang kannte ich vom Cid eigentlich "nur" den Film, in dem Charlton Heston die Hauptrolle spielt.

Wenn man dann allerdings in Spanien, ständig über dessen Nachkommen, Verwandte etc. "stolpert" und dann auch noch nach Burgos kommt, möchte man schon etwas mehr wissen, über den spanischen Nationalhelden.



Geboren wurde Rodrigo (Roderich,Ruy) Diaz de Vivar in einem kleinen Ort, nahe Burgos, im Jahr 1043. Zu dieser Zeit war die Rückeroberung Spaniens und die Kämpfe gegen die Araber ( und später auch Mauren) in vollem Gange.
Sein Vater war von niederem Adel, seine Familie dem König Ferdinand von Kastilien treu ergeben.
Er war befreundet mit dessen Sohn, dem späteren König Sancho II. von Kastilien (später auch von Galicien und Leon), mit dem zusammen er auch erzogen wurde. An der Seite des Freundes errang er militärische Erfolge, bestritt Zweikämpfe und beriet den jungen König in strategischen Dingen. Schon früh erwarb er den Titel "El Campeador" (siegreich im Kampf).

Nach Sanchos Tod blieb er im Dienst des neuen Königs, einem Bruder von Sancho: Alfons VI. von Kastilien, Leon und Asturien.

1075 heratete er Jimena, scheinbar eine Verwandte des Königs und erhielt als Mitgift große Besitzungen.

Nach einigen Eigenmächtigkeiten bei Gefechten, fiel er beim König in Ungnade und ging mit einer Schar Getreuer an den Hof des Emirs, in Saragossa, den er auch gegen christliche Herrscher verteidigte.

Dazu ist wichtig zu wissen, dass während der Reconquista die Grenzen zwischen islamischem und christlichem Lager häufig verschwammen. Verfeindete Parteien innerhalb der beiden Lager,gingen nämlich auch Bündnisse mit der jeweils anderen Seite ein. Es wurde Handel miteinander getrieben und in der Bevölkerung herrschte gegenseitige Duldsamkeit, sodass Juden, Christen und Moslem nebeneinander lebten und voneinander lernten.

Auch der Cid bediente sich dieser Strategie, des jeweils am Günstigsten erscheinenden Paktierens mit der Gegenseite und verfolgte, meiner Meinung nach, vor allem seine eigenen Interessen, nämlich seine Unabhängigkeit.

Nachdem die Araber jedoch Berber (Almoraviden - Mauren) ins Land gerufen und den König in einer Schlacht besiegt hatten, besann der König sich und verzieh dem Cid. Rodrigo übernahm die Schutzherrschaft über das Fürstentum Valencia und eroberte die Stadt Valencia von den Berbern. Nun hatte er sein Ziel erreicht: er war Herr im eigenen Land.

Umgeben von feindlichen Mauren, regierte er mit harter Hand und geriet 1099 in einen Hinterhalt. Er starb am 10.Juli 1099.

Die Legende sagt, dass er unbedingt seiner Armee zum Sieg verhelfen wollte. Er nahm seinen Gefolgsleuten den Eid ab, dass sie ihn tot oder lebendig am nächsten Tag in die Schlacht reiten lassen würden.
Also band man, den bis dahin Verstorbenen, auf sein Pferd und die Berber, geängstigt durch das Erscheinen des Totgeglaubten, verloren gegen das Heer des Cid.

El Cid und seine Frau wurden im Kloster San Pedro de Cardena, in der Nähe von Burgos bestattet. Die Überreste wurden jedoch später nach Burgos überführt.
Babieca, der legendäre Hengst des Cid, der seinen toten Herrn in die Schlacht getragen hatte, überlebte den Cid um nur 2 Jahre und wurde ebenfalls auf dem Gelände des Klosters San Pedro de Cardena beigesetzt.

Der Enkel von Rodrigo (Roderich,Ruy) Diaz de Vivar , García IV., sicherte Navarra dauerhaft die Unabhängigkeit. Seine Urenkelin, Sancha von Navarra, ist jene Sancha die in Sauveterre-de-Bearn von der Brücke der Legenden gestoßen wurde...

Schon etwa 50 Jahre nach seinem Tod entstand das Heldenepos "El Cantar de Mio Cid", das den Cid als Kämpfer gegen die Mauren und Verteidiger des Christentums darstellt und verklärt. Die Tatsache dass der Held auch einmal die Seiten wechselte, spielt scheinbar auch heute, keine große Rolle mehr.

Cid - stammt vom arabischen Wort sidhi für Herr

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