Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Freitag, 13. Juni 2014

Tag 5 - Fotomotive am laufenden Meter - Reisebericht 11

Von Eunate nach Puente la Reina sind es wieder nur wenige Kilomenter.

Von Pamplona kommend, am Ortseingang links liegt die Alberque (Herberge) für die Pilger und gleich gegenüber wieder eine Kirche, die Iglesia del Crucifijo. Hier gibt es über die Bauherren keine Zweifel: Der ganze Ort war eine Schenkung von Garcia IV. Ramirez (+1150) an die Templer und die Bauzeit der Kirche fällt in diese Zeit. Später ging der Templerbesitz an die Johanniter über.
Wir riskierten im Vorbeifahren einen Blick, folgten jedoch der Hauptstraße zur weltbekannten Brücke, die dem Ort den Namen gab.

Sie wurde im 11.Jhrdt. auf Anweisung einer Königin gebaut um den Pilgern die Überquerung des Flusses Arga gefahrlos zu ermöglichen.
An der Brücke wurden dann Franken angesiedelt. Dies war der Beginn der Ortsgeschichte. Früher war sie auf beiden Seiten durch Wehrtürme gesichert. Zwei der sieben Bögen liegen heute unter der Erde.

Fotos vergrößern durch anklicken































Wir überquerten die neue Verkehrsbrücke, von der aus das untere Foto gemacht wurde, bogen rechts ab und parkten auf dem Seitenstreifen.
Wir überquerten die historische Brücke und liefen auch ein paar Meter zurück um ein paar schöne Fotos machen zu können. Dann klebten die Klamotten schon wieder am Leib.
Wäre es nicht ganz so heiß an diesem Tag gewesen, wären wir vielleicht auf der anderen Seite ein Stück die Calle Mayor hinunter gegangen.
Die sommerlichen Temperaturen, mit denen wir in Nordspanien zu dieser Jahreszeit nicht gerechnet hatten, machten uns langsam Kopfzerbrechen.

Wir folgten nun der Straße nach Artazu und gerieten auf eine Strecke die sensationell schön war.

GoogleMaps Karte der Strecke

Man kurvt zu Örtchen, auf Bergkuppen hinauf, bei denen man von Weitem meint, die Zeit sei stehen geblieben und durchquert sie durch Gassen ohne Bürgersteig und teilweise auch ohne richtigen Asphalt, um sich dann in Serpentinen durch die blumenbunte Landschaft wieder nach unten zu schwingen.
Die Straße war über weite Strecken hier nicht besonders gut, aber die Holperer konnte man, bei so viel landschaftlicher Schönheit und allein auf weiter Flur, leicht verschmerzen.

Highlight war, als der türkisblaue Stausee im Tal auftauchte. Nach jeder Kurve bot sich ein neuer, atemberaubender Ausblick und man hätte laufend anhalten können.
Im Tal angekommen, kam kurz der Gedanke auf, die Strecke noch ein Mal zu fahren.
Doch wir fuhren am See entlang und hinunter, bis unterhalb der himmelstürmenden Staumauer, um über Alloz und Arbazuza zum Kloster Iranzu zu gelangen.

Von Arbazuza aus folgten wir einer schmalen Straße, zwischen Felswänden, durch ein malerisches Tal mit mehreren großen, schön gelegenen Rastplätzen und parkten am Wegkreuz, vor der Klosteranlage.

Fotos vergrößern durch Anklicken!





Außer dem Gebimmel von Kuh- und Ziegenglocken hörte man hier nichts.
Der schöne und scheinbar gut erhaltene Komplex täuscht darüber hinweg, dass hier nach einer Zeit des Verfalls nur noch eine Ruine stand.
Das Kloster wurde in großen Teilen wieder aufgebaut. Einige Fotos aus der Vergangenheit und von dem Wiederaufbau findet man in der Gaststätte.
Durch ein Tor gelangt man in den Kreuzgang. Es wird um eine kleine Spende als Eintritt gebeten, die man wirklich gerne gibt.


Ein paar Männer reinigten den Boden mit Wasser aus dem Schlauch. Die Kühle war angenehm wohltuend.




Das Zisterzienserkloster wurde im 12.Jhrdt begonnen und im 14.Jhrdt beendet. Deshalb entdeckt man romanische Bauelemente, genauso wie gotische.
Vom Kreuzgang aus kann man einige Räume besichtigen, zum Beispiel die Strafzellen, den Kapitelsaal, das Refektorium, die Küche und die Kirche.









Auf dem Gelände gibt es eine kleine Gaststätte, in die wir einkehrten. Dem Wirt, der ein wenig englisch sprach, bedeuteten wir, dass wir gerne ein einfaches Essen hätten, mit Salat und Käse.
Wir bekamen das obligatorische Brot, einen schönen Salatteller, auf dem sich ganz typisch u.a. Mais, Oliven, Spargel und Thunfisch fanden. Dazu gab es einen Teller mit hartem aber mildem Schafskäse und Walnusskerne. Als Abschluss genehmigten wir uns zwei Magnum-Eis. Inclusive Getränke sollten wir 12 € bezahlen :)

Während dem Essen schauten wir Fernsehen. Es lief ein Bericht über die Moto-GP und der sonst wohl eher zurückhaltende Wirt, gab seinen Favoriten preis. Es war nicht etwa einer der spanischen Fahrer, sondern der Italiener Valentino Rossi.
Und dann merkte er, dass wir nicht etwa Engländer waren, sondern Deutsche und es stellte sich heraus, dass er viel besser deutsch, als englisch sprach, weil er lange Jahre in Hessen gearbeitet hatte. Er fragte nach unseren Motorrädern, konnte mit den Typen sogar etwas anfangen und wäre zum Besichtigen mitgekommen, hätte er dazu nicht ein ganzes Stück laufen  und die Gaststätte alleine lassen müssen.

Gegen 15.00 machten wir uns wieder auf den Weg, Richtung Logrono

webpage über das Kloster

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