Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Samstag, 14. Juni 2014

Tag 5 - Weiter durch Navarra - Reisebericht 12


Estella, die schöne Stadt der Kirchen, übergingen wir. Bei den sommerlichen Temperaturen des Nachmittages hatten wir keine Lust darauf, in Motorradklamotten durch eine Stadt zu laufen.

Wir hielten jedoch am Kloster Irache. Es war eines der ersten in Spanien, nach der Rückeroberung von den Mauren und ist eine der ältesten Pilgerstationen auf dem Camino.

Fotos durch anklicken vergrößern!






Uns interessierte aber nicht die ehemalige Benediktinerabtei, das Museum oder die Kirche, sondern die touristische Attraktion: der Weinbrunnen.
Er befindet sich auf der Rückseite einer Weinkellerei (Bodega). Wie ich schon erwartet hatte, war er für diesen Tag versiegt.
Die Weinkellerei klemmt nämlich jeden Tag ein Fass an und man kann den Rotwein aus dem Hahn zapfen. Kommt man zu spät, so wie wir, ist das Fass leer und es gibt nur noch Wasser aus dem anderen Hahn.



















Da der Wein nicht besonders gut sein soll ;) nahmen wir es gelassen und tranken Wasser. Außerdem: Wein, Motorrad fahren und Hitze hätten sich nicht besonders gut vertragen.

Nun ging es durch hügelige Landschaft, entlang der Autovia auf der Nationalstraße 111 weiter. Die Straße ist teilweise ganz neu und natürlich in gutem Zustand.
Kurz nach Irache liegt, weithin sichtbar, rechterhand ein von einer Burgruine gekrönter Bergkegel. Der Ort darunter ist Villamajor de Monjardin.

Wir folgten der N 111 über Los Arcos nach Torres del Rio, einem kleinen, typischen Örtchen am Jakobsweg:
Ein großer Parkplatz für Reisebusse etc. am Ortseingang, ein paar Häuser, eine zum Nationalmonument erklärte Kirche (oder zwei), eine Pilgerherberge und eine Plaza mit Kneipen und kleinen Geschäften. Dazu kommen noch Störche und Schwalben und fertig ist das Dorf am Jakobsweg.

Blick vom Parkplatz nach Sansol



In die Stadt gezogen? Vor allem so kleine Orte, wie Torres litten in der Vergangenheit unter dem Rückgang der Pilgerei.



schlechte Zeiten für Mücken und Fliegen




Über Torres del Rio lag an diesem Nachmittag eine träge Stimmung. Die Pilger hatten ihr Pilgerpensum für den Tag geschafft und ihre Wäsche hing schon am Balkon der Pilgerherberge. Man saß auf der Plaza oder vor der Kirche, Iglesia del Santo Sepulcro, oder schlenderte durch die Gassen.



Die Kirche ist wie Santa Maria de Eunate achteckig, mit einer halbrunden Apsis, einer "Laterne" auf dem Dach und einem runden Turm. Ihre Bauform (und auch der Name) lässt vermuten, dass es sich auch hier um eine Grabkirche handelt.
Sie stammt etwa aus dem Jahr 1192 und hat im Innern eine symmetrische Kuppel mit sternenförmig angeordneten Gurtbögen. Man spricht auch von "Mudejar-Stil" (eigentlich ein bisschen zu früh !?).
Die Urheberschaft ist jedoch nicht geklärt und schon wieder werden die Templer als Bauherren gehandelt. In Frage käme aber auch zum Beispiel das Kloster Irache.

Am Eingang verlangte eine ziemlich verbissen dreinschauende Frau Eintrittsgeld, das wir uns sparten, denn drinnen waren schon einige Touristen/Pilger zu Gange und wir hätten uns das Innere der kleinen Kirche nicht in Ruhe anschauen können.

Wir holten uns eine Cola in der Pilgerherberge, wo man scheinbar die Befürchtung hatte, wir könnten uns dort drinnen, in den spartanisch eingerichteten Raum setzen. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen man uns ablehnend gegenüber trat. Und so nahmen wir auf der Mauer vor der Kirche Platz und beobachteten die Schwalben und die Menschen um uns herum.

Vorbei an Viana, einem Städtchen das ebenfalls gut für einen Rundgang gewesen wäre, fuhren wir zu unserem Tagesziel: Logrono.

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