Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Samstag, 14. Juni 2014

Tag 5 - Spanisches Nachtleben in Logrono - Reisebericht 13

Logrono auf spain.info

Logrono ausführlicher

Bis zum Hotel in der City von Logrono ließen wir uns vom Navi lotsen, das nun seinen ersten Einsatz hatte und das Hotel, oder zumindest die Straße auch fand. Problem war nur, dass wir in die Breton de los Herreros nicht hineinfahren konnten, weil die Straße eine einzige Großbaustelle war.
Große Leistungen konnte man uns nach dem anstrengenden Tag und in der Hitze nicht mehr abverlangen. Wir waren froh, die Stadt heil, bis hier her "geschafft" zu haben und stellten die Motorräder kurzerhand auf der Markierung "Radweg" ab.
Gleich darauf, sprach uns schon ein Senor an und fragte wohl, ob er helfen könne. Zunächst erfuhren wir von ihm, dass das Hotel ganz in der Nähe sei und zum Zweiten riet er uns, dort, wo man für die Fußgänger Metallplatten und Holzbrücken geschaffen hatte, die Mopeds durchzuschieben. Das Ganze geschah in spanisch, aber mit theaterreifer Gestik und Mimik, sodass auch wir verstanden, was er uns sagen wollte.
Wären die Motorräder nicht beladen gewesen, wäre es vielleicht möglich gewesen. So aber schien uns das Risiko zu groß und der Platz zwischen den Gittern zu schmal.

Wir beschlossen, dass ich nun erst ein Mal das Hotel suchen sollte. Dort konnte man uns sicher weiterhelfen.
Der kurze Weg entpuppte sich als längerer Marsch und ich schwitzte, angetan mit Rückenprotektor und Jacke nicht schlecht, die ich weil es ja "nicht weit" war, anbehalten hatte.

Ich hatte über logitravel konkurrenzlos günstig gebucht und per Visa-Karte online vorbezahlt. Obwohl mir das etwas spanisch vorgekommen war, wegen des auffallend günstigen Preises, lief bei dieser Buchung alles wie am Schnürchen.
Im Husa Bracos (heute Los Bracos) legte ich an der Rezeption den Hotelgutschein vor, den ich via e-mail von logitravel zugesandt bekommen hatte. Binnen küzester Zeit hatte ich den elektronischen Zimmerschlüssel und eine Stadtkarte, auf der unser Fahrweg eingezeichnet war.
Der Herr an der Rezeption sagte, er würde ein Auge auf die Straße haben um uns das Tiefgaragentor des Hotels zu öffnen.
Also marschierte ich wieder zurück und erfuhr, dass inzwischen die Polizei schon da gewesen war. Der Beamte hatte uns indes kein "Knöllchen" aufgebrummt, sondern scheinbar Verständnis gehabt und lediglich helfen wollen.
Es brauchte dann noch zwei Runden durch Einbahnstraßen und Baustellen bis wir die Motorräder endlich im Parkhaus hatten. Die Einfahrt war teilweise geschottert und die Rampe hinunter war steil und nur teilweise aufgeraut, also noch eine letzte Herausforderung zum Schluss der Fahrt.
Unser Zimmer war relativ groß, aber für meinen Geschmack war das Design ein bisschen altbacken. Andere nennen das vielleicht edel (?). Nunja, wer 4 Sterne hat, muss vielleicht ein bisschen übertreiben.
Der Blick hinunter auf die Straße war natürlich ernüchternd und die Geräuschkulisse nervend. Zum Glück haben die spanischen Hotels Fenster, die hervorragend isolieren und außerdem hatten wir nicht vor, im Zimmer Trübsal zu blasen.

Fotos durch anklicken vergrößern!












Einige Zeit später machten wir uns auf, Logrono zu erkunden.
Nicht weit vom Hotel befindet sich der große Fußgängerbereich, der aus der Calle Portales aber auch zahlreichen Nebenstraßen, Gassen und Plazas besteht und eigentlich die gesamte Altstadt umfasst.























Typisch für spanische Stadthäuser sind die schmalen verglasten Balkons, die zum Teil mit schönen Holzschnitzereien versehen sind.
























Die Calle Portales kündigte sich durch ein Geräusch an, das man mit dem Summen in einem Bienenstock vergleichen kann und so ähnlich ging es dort auch zu. Am Wochenende scheinen viele Spanier in die Stadt zu fahren um dort den Abend, oder auch das ganze Wochenende zu verbringen. Das Leben findet, anders als bei uns, für Alt und Jung, auf der Straße statt.
Zahllose Menschen saßen vor den Bars und Restaurants und unterhielten sich, typisch für Spanien, ziemlich laut miteinander; andere waren, meist in kleinen Gruppen, unterwegs. Noch zu später Stunde waren die meisten Geschäfte geöffnet.


Barockkathedrale Santa Maria la Redonda

































Auf unserem Rundgang kamen wir auch zum Rio Ebro, an die Stelle, wo der Jakobsweg den Fluss überquert und in die Calle Rua Viejo einbiegt. Der gelbe Pfeil und die stilisierte Jakobsmuschel weisen den Weg.



auf dem Straßenpflaster














Auf dem Vorplatz der Iglesia de Santiago el Real findet man ein großes Bodenmosaik, das ein Gänsespiel "Juego de la Oca" darstellt. Die Spielfelder sind hier die wichtigen Stationen auf dem Jakobsweg, das Spiel an sich wird auch als Gleichnis für das Leben selbst angesehen.
















Natürlich besuchten wir auch das Ausgehviertel um die Calle Laurel, wo sich Tapasbar an Tapasbar reiht und wo es ab 23.00 erst so richtig los geht. Selbst die Stehplätze, meist um Weinfässer herum, auf den Gassen waren so gut wie alle besetzt und über allem lag eine unglaubliche Geräuschkulisse.



Wir selbst landeten am Ende in einer megastylischen Trattoria, neben unserem Hotel und aßen italienisch.

Die typischen Tapas (Häppchen) und Raciones (kleine Portionen) lernten wir erst später schätzen.

Die Altstadt Logronos ist nicht allzugroß und die Sehenswürdigkeiten liegen dementsprechend nahe zusammen. Ich würde sagen, dass ein Tag und, ganz wichtig, eine Nacht ausreichen, selbst wenn man Besichtigungen macht, essen und shoppen geht.

***

Der nächste Tag begann dann mit einem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet in einem nicht besonders einladenden Frühstücksraum. Von einem 4-Sterne-Haus hätte ich mir da mehr Gemütlichkeit, Stil usw. erwartet. Und natürlich waren wir mit die ersten, die sich dort einfanden.

Für die Übernachtung mit Frühstück bezahlten wir 68€. Die Parkgebühr für einen Stellplatz, auf dem wir beide Motorräder abgestellt hatten betrug 18€.

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