Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Montag, 16. Juni 2014

Tag 9 - die Casa Pacios - Reisebericht 22

Von O Cebreiro fuhren wir auf der Lu-633 über den Alto de San Roque und den 1337 m hohen Alto Poio, wo es einmal eine Komturei des Johanniterordens gab, bis kurz vor Triacastela. Wir bogen nach Vilavella ab und folgten der Beschilderung, die uns dann zwischen Viehzäunen über einen Feldweg, zu einem Gehöft führte.

Unsicher, ob wir richtig waren, parkten wir und sahen erst ein Mal nach, ob in dem verlassen scheinenden Gebäude überhaupt jemand auf uns wartete. Durch das Tor kamen wir in einen Innenhof und waren sofort sehr angetan, von dem was wir sahen.

Wir befanden uns in einer Casa Grande (Herrenhaus) aus dem 17.Jhrdt., die man wirklich hervorragend erhalten, bzw restauriert hatte. Heute nennt es sich Landgasthof Casa Pacios.
Durch eine Rundbogentür betraten wir den Speiseraum.

Fotos durch Anklicken z.T. erheblich vergrößerbar!


Dort trafen wir dann eine Frau an, die nur spanisch (galicisch?) sprach. Trotzdem konnten wir uns verständigen und ich zeigte ihr in den Buchungsunterlagen des Hauses meinen Namen. Daraufhin führte sie uns vom Speiseraum, über den Hof und eine Treppe hinauf, auf eine Veranda, von der aus man scheinbar in die Gästezimmer kam. Der Zugang zu unserem Zimmer lag direkt an der Treppe.



Sie wollte wissen, ob wir mit dem Zimmer einverstanden wären und wir besprachen, wann wir frühstücken wollten. Dann meinte sie, wir sollten die Motorräder doch besser herein stellen. Zusammen bugsierten wir sie also über die rutschigen Steine in den Hof, wo sie hinter einem zweiten Tor dann einen prima Platz hatten.



Kurz darauf verabschiedete sie sich und plötzlich waren wir auf dem Anwesen alleine.

Das Erste was uns in unserem Zimmer auffiel,war, dass man scheinbar geheizt hatte. Es war mollig warm, was wir natürlich genossen. Nun verteilten wir überall in dem geräumigen Zimmer unsere nassen Sachen zum Trocknen.

Das Fenster bestand aus vier Teilen. Die inneren Türen hatten Klappläden, die sich zum Zimmer hin öffneten, dann kam das Gitter und dann die Fenster, die sich nach außen öffneten.



Bevor wir uns ein Abendessen im Esszimmer zubereiteten, ging ich auf Erkundungstour. Ich kam mir vor, wie in einem Museum. Überall standen antike Möbelstücke.

Im Esszimmer, der früheren Küche, gibt es noch den Brotbackofen.

Durch eine Holztür, die mit einem Balken verriegelt wird, gelangt man auf die Wiese hinter dem Haus. Dort gibt es einen Swimming-pool :)

Die Tür des Schrankes, neben der Tür kann man herunterklappen. Dann hat man noch einen Tisch.





Der Raum ist bis unters Dach offen.
Die frühere Kochstelle beherbergt heute einen Ofen. Daneben befindet sich die Lese- und Fernsehecke. Bei der Bank im Vordergrund kann man den oberen Teil der Lehne herunterklappen. Das scheint wohl ein Kindersitz, für mehrere Kinder zu sein.



Der frühere Heuschober ist heute Aufenthaltsraum.



Obwohl alles ziemlich altertümlich wirkt, bietet das Landgasthaus alles, was auch ein konventionelles Mittelklassehotel zu bieten hat. Wir hatten sogar einen Flachbildschirm-Fernseher im Zimmer.

Beim Frühstück am nächsten Morgen begegneten wir auch den übrigen Gästen. Es waren alles Pilger, die am Vorabend wohl essen gegangen waren und unbemerkt von uns, in der Nacht zurückgekehrt waren.

Das Casa Pacios ist scheinbar auch als Pilgerherberge/station anerkannt und man bekommt hier auch einen Stempel in den Pilgerausweis.

Für die Übernachtung, an diesem außergewöhnlichen Ort bezahlten wir, incl. Frühstück 43€ für das "Doble con Bano". Die Apartements und die Ferienwohnung sind teurer.

Einziger Wermutstropfen: Es regnete schon wieder und zwar in Strömen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für den Kommentar! Er geht als e-mail an die Authorin des Blogs "BubbleZone" und wird schnellstmöglich freigeschaltet.