Hinter Leon beginnt eine mautpflichtige Strecke. Also bogen wir von der A 231 auf die Nationalstraße ab und machten ein letztes Mal für diesen Tag Halt um uns eine vielbogige Brücke, die Puente de Orbigo anzusehen.
Im Mittelalter führte sie nicht nur über den Fluss, sondern auch über sumpfiges Gebiet, wo das Schmelzwasser aus den Bergen versickerte.Leider war unsere Pechsträhne für den Tag noch nicht beendet, denn die eindrucksvolle Brücke war fast vollkommen eingerüstet.
Legende zu dieser Brücke
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Zu allem Überfluss fiel uns dann auf, dass mein Hinterreifen schon ganz schön abradiert war. Wir überschlugen, wie lange ich den Reifen nun schon fuhr und schätzten wie lange er noch halten musste, um nach Hause zu kommen.
Die Zahlen sprachen eine deutliche Sprache. Würde ich mit dem Reifen auch noch nach Hause fahren, käme ich mit einem total abgefahrenen Reifen zu Hause an. Wir beschlossen den Reifen möglichst in einer Triumphwerkstatt unterwegs wechseln zu lassen.
Die Adressen hatte ich wohlweislich von zu Hause mitgenommen.
Bis Astorga war es nun nicht mehr weit. Der Tag war aber etwas enttäuschend verlaufen und wir hatten keine Lust mehr nach Astorga hinein zu fahren, sodass wir bis Valderrey durchfuhren, wo wir übernachten wollten.
Der Tag endete dann doch noch versöhnlich, denn unsere Unterkunft, die casa rural "a-ti" ließ keine Wünsche offen.
Die Casa ist ein, für die Gegend, typisches Anwesen mit Gebäuden, die sich um einen Innenhof gruppieren. Die jetzigen Besitzer hatten es als Ruine gekauft und wieder aufgebaut.
Arie empfing uns sehr freundlich, managte die Sache mit dem Hinterreifen, indem er einen Termin für uns in Lugo, für den Rückweg ausmachte und erklärte uns auch einiges zum Haus: was alt aussah, war auch wirklich alt und was neu gemacht wurde, das sah auch neu aus. Hier war nichts auf alt gemacht. In dem Gehöft steckten inzwischen mehrere Jahre Arbeit und bestimmt auch einiges an Kapital, was sich aber gelohnt hat.
privat |
Gebäude mit Esszimmer und Aufenthaltsraum für die Gäste |
Nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten und ein bisschen erholt waren, beschlossen wir nach Astorga zu fahren, um Essen zu gehen. Inzwischen waren allerdings düstere Wolken aufgezogen. Kaum standen wir auf der Straße, abfahrtbereit, fing es auch schon an zu tröpfeln. Irgendwie war das doch nicht unser Tag. Also verbrachten wir den Abend in der Casa.
Abendsonne und Gewitterstimmung
Aufenthaltsraum |
Esszimmer |
Am nächsten Morgen zahlten wir für Übernachtung und Frühstück 65 € und machten uns auf den Weg nach Astorga, um dort noch einzukaufen, bevor uns der Jakobsweg durch die Montes de Leon führen würde.
Bischofspalast von Antoni Gaudi und römische Stadtmauer |
Astorga ist ein überschaubares Städtchen, mit einem historischen Kern, der von einer Stadtmauer aus der Römerzeit umgeben ist.
Nach den Römern waren, wie fast überall in Nordspanien, die Westgoten und dann die Mauren gekommen. Nach der Reconquista kam Astorga die Lage am Jakobsweg zugute.
Später dann spezialisierte man sich in der Gegend auf das Transportwesen und die Herstellung von Süßigkeiten.
Normalerweise geht es hier wahrscheinlich eher beschaulich zu. An diesem Tag war jedoch Markt und der holprige Parkplatz unterhalb der Stadtmauer eine echte Herausforderung. Wir hatten Probleme unsere beiden Gefährte sicher und vor allem nach den Verkehrsregeln zu parken.
Jede Menge Volk war unterwegs und schleppte Einkäufe nach Hause.
Kathedrale ab 8.Jhrdt. |
Auf dem Rückweg zum Parkplatz kauften wir uns in einem Souvenirgeschäft eine Auswahl an Pralinen, die man sich selbst zusammenstellen konnte. Später bereuten wir, nicht viel mehr davon mitgenommen zu haben. Sie schmeckten nämlich wirklich hervorragend.
Und einen weiteren Lichtblick hatte Astorga zu bieten. Gleich gegenüber vom Parkplatz gab es einen Supermarkt :)
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