Mit dem Motorrad entlang der Jakobswege ...

... durch Frankreich, über St.Jean-Pied-de-Port, nach Santiago de Compostela und ans "Ende der Welt": Kap Finisterre... zurück, ein Stück entlang dem aragonesischen Weg, über Jaca.Um diese, über 5000 km lange, Reise, die am 17.5.2010 begann und am 3.6.2010 endete, geht es in diesem Blog (aktuellster Beitrag oben! Beginn der Reise "unten").

Ein spezielles Interesse lag auf den Templerorten und der Geschichte des Jakobsweges.


Freitag, 8. Februar 2013

Tag 3 - Löwenherz, Gänseleber und Jakobsmuschel - Reisebericht 5

Trotz der knappen Zeit für die Etappen durch Frankreich, entschlossen wir uns am nächsten Tag spontan einen Abstecher nach Saint-Benoit-du-Sault zu machen.


Der kleine Ort mit der Auszeichnung eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein, war nur wenige Km entfernt. Wir parkten an der Hauptstraße, vor dem Touristenbüro und machten uns auf, zu einem Rundgang durch die Altstadt.

Saint-Benoit-du-Sault liegt von Stadtmauern umgeben hoch über einer Flussschleife des Portefeuille. Von der Kirche aus hat man einen herrlichen Ausblick hinunter zum Fluss, über die Brücke und die Stadtmauer entlang. Leider machte mein Fotoapparat genau hier Mätzchen und einige schöne Aufnahmen fehlen nun.

Auf der A 20 ging es dann weiter bis Limoges und von da an, wieder auf Landstraßen, nach Perigueux.

Eines der Städtchen, die man passiert, ist Chalus. Als Richard Löwenherz dessen Burg belagerte, wurde er von einem Armbrustbolzen getroffen und starb an den Folgen. In der Kapelle der Burg ruhen seine Eingeweide bis heute.

Das Perigord gefiel uns ganz besonders gut. Auf schönen, manchmal kurvigen Strecken geht es auf und ab durch eine wunderschöne Landschaft, die Seen, Flüsse, Wald und Feld bietet. Das Klima änderte sich merklich. Es wurde milder und auch die Farben scheinen irgendwie anders zu werden, vielleicht intensiver - schwer zu beschreiben.

Es ist das Land der Trüffel und der Gänseleber, die überall angepriesen werden, der kleinen Chateaus und Landgüter, aber auch der zurückgehenden Einwohnerzahlen. Sehr oft sieht man Schilder, die Häuser und ganze Anwesen zum Verkauf ausweisen.

Von Perigueux fuhren wir weiter nach Bergerac und folgten von da an genau der Via Lemovicensis



Und kaum waren wir von der Hauptverkehrsroute abgewichen, waren wir Kilometer weit alleine unterwegs. Auf teilweise schlechten Straßen, die manchmal nur ein Tempo von 40 km/h zuließen, durchquerten wir uralte Orte und Örtchen mit oft interessanten Kirchen. Zum ersten Mal begegneten uns nun "Kirchtürme", die nur aus einer Mauer mit Aussparungen für verschieden große Glocken bestanden.

Alle paar Km hätte man halten können, um sich umzuschauen, Fotos zu machen etc. aber dann hätten wir ein paar Tage mehr Urlaub gebraucht, weil das den ganzen Jakobsweg entlang so ist. Das ist auch kein Wunder, bei einer Strecke die seit über 1200 Jahren bereist wird.

Tatsächlich gehalten haben wir dann in Saint-Ferme, einem verschlafenen Örtchen, das beherrscht wird von der ehemaligen Benediktinerabtei, deren Geschichte weit zurück ins 6. Jhrdt reicht.

Die romanische Saalkirche beherbergt im Inneren ein einfaches Tonnengewölbe mit Gurtbögen.
Ein absolut stiller, kühler und wohltuender Ort.


Vor der Treppe fand ich dann "meine" erste Pilgermuschel


und bei aufmerksamerem Umsehen stießen wir auch auf den Wegweiser zur Pilgerherberge.



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